Bitcoin? Schnee von gestern. Cypherpunks und die Kryptowährungs-Community sind auf einer ständigen Suche nach dem nächsten großen Ding, das das globale Finanzsystem, wie wir es kennen und erdulden, transparent und gerechter machen könnte. Wie besessen steckten Menschen daher jüngst ihr Geld in die DAO, die Dezentrale Autonome Organisation—ein radikales, kollektives Investment-Experiment ohne Mitarbeiter und Firmensitz, das nur in Form von selbsterfüllenden Verträgen im Netz existiert und jede Transaktion auf der Ethereum-Blockchain nachvollziehbar macht. Mit 150 Millionen Dollar eingesammeltem Geld in Form der digitalen Krypto-Währung Ether (ETH) ist die DAO mit Abstand das größte Projekt, das je online finanziert wurde. Ende Mai ging die erste Firma, die vollständig ohne Menschen auskommt, an den Start.
Doch nun sieht es so aus, als fräße die junge Revolution ihre Kinder. Am vergangenen Freitag hat ein Hacker nicht nur 53 Millionen US-Dollar des kollektiven „Firmenvermögens“ abgeschöpft und unter seine Kontrolle gebracht, sondern besteht auch noch darauf, dass ihm das Geld rechtmäßig zusteht.